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Referat von Dr. Daniela Stoffel

Dr. Daniela Stoffel, Staatssekretärin für internationale Finanzfragen im EFD

1. Februar 2023

Die ZVG begrüsste am 1. Februar 2023 die Staatssekretärin für internationale Finanzfragen im EFD in der Pädagogischen Hochschule in Zürich. Dr. Daniela Stoffel sprach über den Schweizer Finanzplatz, die Aufgaben des Eidgenössischen Finanzdepartements, die Schweiz im globalen Vergleich und wie sie sich zwischen Multikrisen und Nachhaltigkeit behauptet. Der Schweiz gehe es gut: Trotz der vergleichsweise kleinen Bevölkerungszahl und Fläche gehöre sie zu den 25 grössten Volkswirtschaften der Welt, sie habe eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen und führe seit Jahrzehnten die Liste der innovativsten Länder weltweit an. Dr. Daniela Stoffel sagt, die Schweiz verfüge über sehr gute Lebensbedingungen, sei wettbewerbsfähig und entsprechend attraktiv für ausländische Firmen und Arbeitnehmende. Jedoch sei auch die Schweiz derzeit von vielen Herausforderungen und Krisen betroffen: Die Pandemie habe in den letzten drei Jahren die Finanzwelt beschäftigt. Dazu kämen der Krieg in der Ukraine, die unsichere Energieversorgung sowie internationale politische Verwerfungen. Die Klimaveränderung als Herausforderung biete jedoch Möglichkeiten für nachhaltige Finanzprodukte. Zudem verzeichne die Schweiz eine im Vergleich niedrige Inflation. Mit dem Fachkräftemangel gehe eine Veränderung der Arbeitseinstellung einher, gleichzeitig sei die Migration in die Schweiz ungebrochen. Die langfristige Beziehung zur EU harre eine Lösung.

Das Eidgenössische Finanzdepartement ist bei diesen Herausforderungen aktiv und unterstützt die Politik mit Entscheidungsgrundlagen. Beim Ukraine-Krieg beispielsweise setzte sich das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen SIF von Anfang an für eine Lösung ein, die anerkennt, dass die international tätigen Schweizer Finanzdienstleister so oder so die Sanktionen der USA, Grossbritanniens oder der EU umsetzen und keine vierte Lösung zu kreieren sei. Die Energiekrise sieht sie als Chance und die Schweiz könne die energetische Transformation mitfinanzieren. Das EFD sei zudem für nationale Regulierungen, für Integrität und Stabilität, für einen offenen Marktzugang und für international akzeptierte Steuerregeln sowie für die Reputation des Finanzplatzes verantwortlich. Dr. Daniela Stoffel geht auf die vielen Stärken der Schweiz ein: Die Schweiz sei stabil und habe eine politische Verlässlichkeit, sie ist ein Rechtsstaat und der Service public funktioniere genauso wie die Verkehrsinfrastruktur, das Bildungswesen sei gut und zwei technische Hochschulen belegten international Spitzenplätze. Der Finanzplatz sei divers und decke mit den kleinen regionalen Banken und den internationalen Grossbanken die ganze Breite an Finanzdienstleistungen ab.

Nach diesem spannenden Einblick in die Schweizer Finanzwelt folgte eine moderierte Fragerunde durch die ZVG-Präsidentin und Nationalrätin Dr. Regine Sauter. Im Anschluss offerierte die ZVG den Teilnehmenden einen Apéro.