Referat von Nathalie Wappler
8. März 2021
Die ZVG freute sich, am internationalen Frauentag gleich zwei Frauen auf der Bühne begrüssen zu dürfen. Der ZVG-Präsident, Patrick Frost, hiess Nathalie Wappler, SRF Direktorin und Christina Neuhaus, NZZ-Journalistin herzlich willkommen. Nathalie Wappler erzählte über das Transformationsprojekt 2024, welches SRF gestartet hat. Dazu erarbeiteten sie mit rund 100 Mitarbeitenden ein Zielbild, wie SRF in drei Jahren aussehen soll. SRF befindet sich zurzeit in einer schwierigen Situation, wie alle Medienhäuser kämpfen sie mit dem Strukturwandel. Zwischen 2018 und 2020 musste die SRG allein 100 Millionen Franken einsparen, wegen abnehmender Werbeerträge und der Plafonierung der Gebühren.
Nathalie Wappler informierte zuerst über den Status Quo. Auch wenn immer weniger jüngere Personen TV schauen, erreicht SRF mit ihren Formaten in der Primetime fast 40 Prozent Marktanteil. Mit den ausgewogenen, unabhängigen und gründlich recherchierten Informationsangeboten ist SRF im Radio und TV die wichtigste Informationsquelle für die Schweizer Bevölkerung. Die erfolgreichste Sendung im letzten Jahr war die Tagesschau vom 19. März 2020, 1.493 Millionen Menschen schauten diese in den ersten Tagen des schweizweiten Shutdowns. Nathalie Wappler erläuterte den Kern der neuen Strategie. Sie werden die Prozesse und die Arbeitsweise konsequent auf das Publikum ausrichten und künftig der Distribution die gleiche Bedeutung wie der Erstellung der Inhalte beimessen. Sie möchten das digitale Angebot in den Gattungen Information, Wissen sowie Orientierung stärken.
Informationsinhalte werden heute primär digital und tagsüber abgerufen. Nathalie Wappler informierte, dass sie auch in der digitalen Welt die gleiche Relevanz erzielen möchten. Die unter 45-Jährigen erreicht man vor allem über Drittplattformen, wie YouTube, Instagram oder Spotify. Neben den jungen Erwachsenen werden sie einen ganz besonderen Fokus auf das jüngste Publikum, die Kinder, richten.
SRF steht am Anfang der Transformation. Das neue Betriebsmodell und die daraus abgeleitete Organisation und Kernprozesse werden auf den 1. April 2021 eingeführt. Im Anschluss an das spannende Referat stellten die Teilnehmenden via Chat viele Fragen, welche Nathalie Wappler informativ und sympathisch beantwortete.
Bericht in der NZZ: «Jetzt bewegt sich etwas, und es ist auch nicht recht»