Referat von Roberto Cirillo
4. Februar 2021
Die ZVG durfte Roberto Cirillo zur zweiten digitalen Veranstaltung begrüssen. Als Konzernleiter der Schweizerischen Post informierte er über das vergangene Jahr und blickte in die Zukunft. Im Anschluss an sein Referat stellten die Mitglieder der ZVG interessante Fragen. Die Post beschäftigt 51’000 Mitarbeiter, welche in 1’000 Gemeinden tätig sind. Ein Prozent der Schweizer Bevölkerung arbeitet bei der Post, welche 3.5 Mia. Franken Löhne jährlich ausbezahlt. Die menschliche Arbeitskraft ist bei der Post überdurchschnittlich wichtig, nur einzelne Arbeitsschritte werden durch Maschinen erledigt.
Im letzten Jahr wurde die Schweizerische Post durch die Coronapandemie stark gefordert. Im ersten Lockdown, als die Geschäfte geschlossen blieben, hat die Post während 7 Wochen 25 Millionen Pakete versendet. Die Unternehmen erwirtschafteten mit den ausgelieferten Waren einen Umsatz von 2.5 Milliarden Franken. Die Post ist ein starker Partner der Wirtschaft. Über 90% der Briefe und Pakete werden durch Schweizer Unternehmen versendet. Die Post generiete im vergangenen Jahr 600 zusätzliche Arbeitsplätze und stellte mehr als 1’000 temporäre Mitarbeiter ein.
Die Schweizerische Post ist kein staatlich finanziertes Unternehmen. Vom ursprünglichen Monopol ist einzig der Inlandbrief bis 50 Gramm übriggeblieben. Grosse Anbieter mischen im Schweizer Markt mit, wobei das hohe Qualitätsbewusstsein der Bevölkerung und die Zustellung bis ins letzte Bergdorf den Eintritt nicht einfach macht. Die Schweizerische Post ist mitten in einer Transformationsstrategie. Ihre Dienstleistungen verschieben sich in Richtung Logistik, diese beinhalten klassische Paketpost, Güterlogistik und Speziallogistik. Bereits in den letzten zwei Jahren gab es eine starke Wandlung vom Brief- zum Paketversand. Zudem sind der Personenverkehr und die Post Finance wichtige Standbeine der Post, wobei letztere in Zukunft wegfallen könnte. Die Post wird in den nächsten vier Jahren weit über eine Milliarde Franken in die Infrastruktur investieren. Zudem investiert sie in die Ausbildung und teils Umschulung der Mitarbeitenden. Als zusätzliche Einnahmequelle sieht Roberto Cirillo das Öffnen ihrer Standorte für andere Firmen, welche sich kein eigenes Filialnetz leisten können.