Scroll Top

Interview mit dem neuen ZVG-Präsidenten Urs Baumann, CEO der ZKB

Carla Hirschburger, Geschäftsführerin der ZVG, stellt dem neuen Präsidenten Urs Baumann ein paar Fragen

Sie übernehmen das Amt des Präsidenten – was motiviert Sie besonders?
Zunächst: Es ist für mich eine grosse Freude, die ZVG als deren Präsident in den kommenden zwei Jahren aktiv mitzugestalten. Die ZVG steht für einen relevanten Austausch zu wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Fragestellungen – und dies bereits seit Jahrzehnten. Auch künftig profitieren davon alle: die ZVG-Mitglieder, der Wirtschaftsstandort Zürich, die Gesellschaft als Ganzes.

Was sind ihre Ziele für die nächsten 24 Monate – wie sieht Ihre Vision für die Organisation in den nächsten zwei Jahren aus?
Zusammen mit meinem Team haben wir uns intensiv Gedanken darüber gemacht, wie die Attraktivität der ZVG-Anlässe weiter gesteigert werden kann. Wir möchten dort spannende und gesellschaftsrelevante Themen mit einem stärkeren Dialog zwischen Publikum und Referierenden verbinden. Gleichzeitig möchten wir den Mitgliederkreis der ZVG erweitern und gezielt auch jüngere Personen ansprechen. Das von uns entwickelte Programm vereint all diese Aspekte. Entstanden ist ein hochkarätiges Panel, das kontinuierlich durch weitere besondere Persönlichkeiten ergänzt wird. Trotz spannender Referenten und Themen ist es nicht immer leicht, junge Leute für die Veranstaltungen zu begeistern.

Wie wird es Ihnen gelingen, die Gästestruktur zu verjüngen?
Mir ist es sehr wichtig, junge Leute für unser Programm und eine Mitgliedschaft zu begeistern. Um dieses Ziel zu erreichen, möchten wir nicht nur mit hochkarätigen Referentinnen und Referenten überzeugen, sondern eben auch neue Formate schaffen – wie beispielsweise die Podiumsdiskussion, von der wir uns einen aktiveren Austausch versprechen. Darüber hinaus setzen wir gezielt auf soziale Medien wie LinkedIn, um die entsprechenden Zielgruppen direkt anzusprechen und für unser Angebot zu gewinnen.

Apropos regelmässige Vorträge: Nach welchen Kriterien haben Sie die Referentinnen und Referenten ausgewählt?
Wir wollten ein breites Spektrum abdecken, das über Persönlichkeiten aus den klassischen Wirtschaftskreisen hinausgeht. Damit eröffnen wir Raum für neue Perspektiven, sprechen ein breiteres Publikum an und bereichern unsere Vortragsreihen mit frischen Impulsen. Ein Beispiel hierfür ist Mirjana Spoljaric, Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, die im Juni 2026 bei uns zu Gast sein wird. Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Aktualität und Relevanz der Themen. Mit Fragestellungen wie der Rolle der Schweiz in einer neuen Weltordnung oder den Herausforderungen der Medienbranche greifen wir gezielt aktuelle und gesellschaftlich bedeutende Themen auf, um Denkanstösse zu geben und konstruktive Diskussionen anzuregen.

Gibt es ein Referat in diesem Programmjahr, das Ihnen besonders am Herzen liegt?
Ich bin auf sämtliche Referate gespannt. Wenn ich jedoch eines hervorheben müsste, dann freue ich mich besonders auf die Podiumsdiskussion mit Susanne Wille, Generaldirektorin der SRG, und Ladina Heimgartner, CEO von Ringier. Diese Veranstaltung ist nicht nur aufgrund der aktuellen Relevanz des Themas interessant, sondern weil wir hier ein neues Format ausprobieren, das vielfältige Perspektiven und spannende Einblicke ermöglicht. Unsere Medienlandschaft in der Schweiz befindet sich weiterhin in einem grossen Umbruch. Funktionierende Medien sind jedoch ein unverzichtbarer Pfeiler für eine stabile Demokratie, und die Frage, wie Medien in einem herausfordernden Umfeld bestehen können, ist daher von zentraler Bedeutung für unsere Gesellschaft. Diese Diskussion wird anregend und auch kontrovers sein – und genau deshalb ist sie so wichtig.

Auf was möchten Sie stolz zurückblicken können, wenn Sie in zwei Jahren das Amt abgeben?
Die ZVG spielt eine zentrale Rolle an der Schnittstelle von Wirtschaft und Gesellschaft und hat sich bereits als relevanter Ort für ökonomische und gesellschaftliche Debatten etabliert. Mein Team und ich haben das Privileg, auf diesem starken Fundament aufzubauen und die ZVG weiter voranzubringen. Ein wichtiger Fokus für die kommenden zwei Jahre liegt darauf, neue Zielgruppen zu erreichen. Das gelingt uns jedoch nur, wenn wir Diskussionen anstossen, die über den Veranstaltungsabend hinaus Wirkung zeigen und echten Mehrwert schaffen. Wenn wir das umsetzen können, wäre ich darauf sehr stolz. Und wenn die ZKB als Brückenbauerin dazu beitragen konnte, wird mich das besonders freuen.