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Referat von Dr. Johannes Teyssen
«Energiewende zwischen Boom and Bust»

 

 

Dr. Johannes Teyssen, Verwaltungsratspräsident Alpiq

27. Januar 2025

Dr. Johannes Teyssen, Verwaltungsratspräsident der Alpiq, ist seit Jahrzehnten eine prägende Persönlichkeit in der europäischen Energiebranche. Er hat die Transformation hin zu Liberalisierung, Privatisierung und den Weg zu sauberen und erneuerbaren Energiequellen massgeblich mitgestaltet. Sein umfassendes Wissen zum Thema Klima und Energie eröffnete den Mitgliedern faszinierende Einblicke und wertvolle Erkenntnisse.

In seinem Vortrag hob Dr. Teyssen hervor, dass der Klimawandel nicht lokal – etwa in Zürich – gelöst werden könne. Vielmehr seien globale Ansätze erforderlich. Europa sei für nur sechs Prozent der weltweiten Klimagase verantwortlich, dennoch könne jeder Einzelne durch ein Umdenken und bewusste Entscheidungen einen Beitrag leisten. Um jedoch nachhaltige Veränderungen zu erreichen, brauche es technologische Durchbrüche und eine breite, globale Diskussion.

Dr. Teyssen betonte, dass schnelle Veränderungen im Energiesektor unwahrscheinlich seien. Der Wechsel von einem Energieträger zum nächsten habe historisch betrachtet immer Jahrzehnte gedauert. Während der Energiebedarf kontinuierlich wachse, reiche die aktuelle Investition in erneuerbare Energien nicht aus, um den steigenden Verbrauch vollständig zu decken. Fossile Energieträger seien nach wie vor ein wesentlicher Bestandteil des globalen Energiemixes.

Trotz der Herausforderungen blickt Dr. Teyssen optimistisch in die Zukunft. Die Energierevolution habe zwar noch nicht stattgefunden, aber er ist überzeugt, dass Innovationen und neue Technologien den Klimaschutz entscheidend voranbringen werden. Diese Entwicklungen könnten jedoch noch Jahre in Anspruch nehmen. Umso wichtiger sei es, weiterhin massiv in Forschung und Entwicklung zu investieren und den Klimawandel als globale Aufgabe anzugehen.

Seine Kernbotschaft: Der Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft ist lang, aber durch globale Zusammenarbeit, technologische Innovationen und das Engagement jedes Einzelnen machbar.

ZVG-Präsident, Urs Baertschi, dankte Johannes Teyssen für das spannende Referat und die ausführliche Beantwortung der Fragen unserer Mitglieder. Den Abend rundeten wie immer ein Apéro und gute Gespräche ab.